Nachdem die German Comic Con in diesem Jahr an gleich drei Veranstaltungsorten stattfinden wird, folgt seitens der Veranstalter nun die nächste Ankündigung: Mit dem Rudolph Dirks Award, benannt nach dem deutschstämmigen Comic-Pionier, wird in diesem Jahr erstmals der Con-eigene Comicpreis vergeben.
Schon die Namenswahl zeigt, dass sich hier an den Eisner Awards orientiert wird, die an diesem Wochenende am Rande der San Diego Comic Con vergeben werden. Auch der Umfang verweist auf das amerikanische Vorbild: Geplant sind gleich 32 Kategorien. Während der "Preis für das Lebenswerk" und jener für die "Beste journalistische / akademische Publikation" von der German Comic Con selbst bestimmt wird, sollen die GewinnerInnen der anderen Kategorien von einer Jury bestimmt werden.
Auszeichnungen für Titel:
Funny / Comedy • Super Hero • SciFi / Alternate History • Fantasy • Supernatural / Mythology • Horror / Gore • Crime / Thriller / Spy • Action / Adventure • Youth Drama / Coming of Age • Social Drama / Slice of Life • Historical Drama • Biography • Documentary / Scientific • Experimental / Alternative • Romance / Love Story • Mature / Erotic • Literary Adaption • Re-Edition
Auszeichnungen für Kreative:
North America: Best Scenario / Best Artwork • South America: Best Scenario / Best Artwork • Asia: Best Scenario / Best Artwork • Africa & Oceania: Best Scenario / Best Artwork • Europe: Best Scenario / Best Artwork • Germany: Best Scenario / Best Artwork
Eine inhaltliche Ausrichtung des „Jury- bzw. Branchen-Awards“ wurde noch nicht benannt, einzig, dass „prominente und wirkungsmächtigste Köpfe“ bedacht werden und auf die „Kunstform des Comics aufmerksam“ gemacht werden soll. Die Auswahl der Gewinner soll eine mehrköpfige unabhängige Jury sowie ein aus mindestens 100 Personen bestehender „Expertenkreis (u.a. Mitarbeiter von Comic-Verlagen und angeschlossener Branchenzweige, Fachjournalisten, Kulturmanager und Comic-Schaffende)“ fällen. Der Rudolph Dirks Award ist nicht dotiert und wird erstmal auf der Con in Dortmund Anfang Dezember vergeben.
Wie die Kategorien zeigen, in denen viele Unterhaltungsstoffe im Mittelpunkt stehen und auch die Trennung von SzenaristInnen und ZeichnerInnen konsequent bedacht wird und nicht allgemein KünstlerInnen, soll hier also ein Gegenstück zu den Max und Moritz-Preisen etabliert werden. Auf den ersten Blick scheint die schiere Anzahl von Preisen und Kategorien enorm hoch, ein mehr auf Entertainment ausgelegter Preis ist an sich aber durchaus wünschenswert. Wie die bisherigen Cons im deutschsprachigen Raum zeigen, treffen sie auf beträchtliches Publikumsinteresse. Etwas der sonst auf TV- und Kino-Themen konzentrierten Aufmerksamkeit wieder auf die Comics zu lenken, ist sehr willkommen. Der Rudolph Dirks Award kann dabei helfen.