Die gemeinnützige Rechercheplattform Correct!v sucht internationale ZeichnerInnen für die Aufbereitung von Recherchen in Comicform. Wie Geschäftsführer David Schraven auf dem englischsprachigen Correct!v-Blog schreibt, werden zwei Stellen für ein halbes Jahr ausgeschrieben, auf die sich noch bis zum 1. August KünstlerInnen aus dem mittleren Osten und Subsahara-Afrika – und hier besonders weibliche – bewerben können. Die mit der „international graphic novel fellowship“ bedachten KünstlerInnen werden nach Berlin eingeladen und erhalten für ihre Arbeit rund 10.000 Euro. Als Themen werden Blutdiamanten, Insiderbeobachtungen aus Terrorgruppen, Missbrauch von Kindersoldaten, die Geschichte des europäischen Kolonialismus und internationaler Sklavenhandel in Aussicht gestellt.
Bisher sind zwei Comics bei Correct!v erschienen: Die Reportage „Weiße Wölfe“ von David Schraven & Jan Feindt sowie das Sachbuch „Der Beeinflussungsapparat“ von Brooke Gladstone & Josh Neufeld. Die im Rahmen der Fellowship entstandenen Sachcomics sollen neben einer Buchveröffentlichung auch zur kostenfreien Lektüre online gestellt werden.
Nun liegt der Gedanke nah, dass sich für das Geld auch einheimische KünstlerInnen finden lassen, um für correct!v zu arbeiten, aber Talentförderung und Szeneunterstützung ist nicht Anliegen des Vereins. Erhofft werden sich zudem Bereicherungen durch die „grafischen Traditionen anderer Heimatländer und -regionen“, wodurch der Szene in Europa „wichtige Impulse“ gegeben werden können. So viel muss man sich davon nicht versprechen, auf inhaltliche Tiefe und ansprechende grafische Umsetzung darf man aber hoffen.
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Abbildung © Schraven, Feindt – correct!v